DSM und POET wollen fortschrittliche Biokraftstoffe bis 2013 Wirklichkeit werden lassen

Heerlen, NL, 23 Jan 2012 19:00 CET

Royal DSM, das globale Unternehmen für Biowissenschaften und Materialwissenschaften, und POET, LLC, einer der weltweit größten Ethanolproduzenten, geben heute ein Joint Venture zur kommerziellen Demonstration und Lizenzierung von zellulosehaltigem Bioethanol, dem nächsten Schritt in der Entwicklung von Biokraftstoffen, auf der Grundlage ihrer eigenen und sich ergänzenden Technologien bekannt. POET-DSM Advanced Biofuels, LLC, wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2013 die Produktion in einer der ersten kommerziellen Zellulose-Ethanol-Anlagen in den Vereinigten Staaten aufnehmen.

Die beiden Partner werden Zellulose-Ethanol aus Maisresten durch einen biologischen Prozess mit enzymatischer Hydrolyse und anschließender Fermentation herstellen. Die erste kommerzielle Demonstration der Technologie wird im Projekt Liberty stattfinden, das derzeit neben der bestehenden Maisethanolanlage von POET in Emmetsburg, Iowa, gebaut wird. Die anfängliche Kapazität soll im ersten Jahr 20 Millionen Gallonen betragen und auf etwa 25 Millionen Gallonen pro Jahr anwachsen.

POET-DSM Advanced Biofuels, LLC, beabsichtigt, die Technologie zu vervielfältigen und für weitere Anlagen zu lizenzieren, die in den anderen 26 Mais-Ethanol-Anlagen des POET-Netzes gebaut werden sollen, sowie Lizenzen für andere Hersteller in den Vereinigten Staaten und dem Rest der Welt zu vergeben. Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) schätzt, dass in den Vereinigten Staaten bis zum Jahr 2022 350 bis 400 neue Bioraffinerien gebaut werden müssen, um den Mengenbedarf von 16 Milliarden Gallonen/Jahr an Bioethanol aus Zellulose im Rahmen des Renewable Fuel Standard zu decken.

DSM und POET werden zu je 50 % an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sein, das seinen Sitz in Sioux Falls, South Dakota, haben wird. Die anfänglichen Investitionen des Gemeinschaftsunternehmens in das Projekt Liberty werden sich auf rund 250 Mio. USD belaufen. Der Abschluss des Joint Ventures steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und anderer üblicher Abschlussbedingungen.

Es wird erwartet, dass das Joint Venture im ersten vollen Produktionsjahr (2014) profitabel sein wird und mittel- bis langfristig erhebliche Einnahmen mit einem überdurchschnittlichen EBITDA-Beitrag liefern wird.

Beide Partner des Joint Ventures bringen fundiertes Fachwissen und Erfahrung in verschiedenen Bereichen von Bioethanol aus Zellulose mit. Sie teilen auch die gleiche Vision für eine biobasierte Wirtschaft.

Jeff Broin, Gründer und CEO von POET, sagte: "Dieses Joint Venture bringt zwei Unternehmen zusammen, die beim Übergang von einer auf fossilen Rohstoffen basierenden Wirtschaft zu einer biobasierten Wirtschaft führend sind. Die Partnerschaft hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Zellulose-Bioethanol soll mit Maisethanol konkurrenzfähig werden, dem derzeit wettbewerbsfähigsten flüssigen Kraftstoff auf dem Markt. Wir glauben, dass wir mit dem Joint Venture gut aufgestellt sind, um unsere ehrgeizigen Ziele für die Produktion von Zellulose-Ethanol zu erreichen."

Feike Sijbesma, CEO/Vorsitzender des DSM-Vorstands, kommentierte dies: "Diese Zusammenarbeit ist ein Meilenstein in der Umsetzung der Strategie von DSM. Indem wir die einzigartigen Möglichkeiten der Biowissenschaften und der Materialwissenschaften nutzen, können wir unser über hundertjähriges Know-how in der Biotechnologie und der Chemie in dieses Joint Venture mit einem führenden Unternehmen im Bereich Biokraftstoffe einbringen. Gemeinsam werden wir den Schlüssel zur Erschließung der Möglichkeiten von Bioethanol aus Zellulose liefern. Da die Welt vor noch nie dagewesenen Herausforderungen steht und eine wachsende Bevölkerung die Ressourcen unseres Planeten immer stärker beansprucht, müssen wir den Übergang zu einer biobasierten Wirtschaft beschleunigen, und dieses Joint Venture ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung".

Als einer der weltweit größten Hersteller von Mais-Ethanol entwickelt POET seit mehr als einem Jahrzehnt aktiv Bio-Ethanol aus Zellulose. Im November 2008 nahm das Unternehmen in seinem Forschungszentrum in Scotland, South Dakota, eine Pilotanlage für Bioethanol aus Zellulose in Betrieb. Seit fünf Jahren arbeitet POET mit Landwirten zusammen, um Maisreste - Kolben, Blätter, Spelzen und einige Stängel, die nach der Getreideernte auf dem Feld zurückbleiben - zu ballen, zu transportieren und zu lagern.

DSM hat bereits eine einzigartige Position bei der Entwicklung von Zellulose-Ethanol, da es das einzige Unternehmen ist, das sowohl Hefe- als auch Enzymlösungen anbietet, um die Umwandlungsraten zu erhöhen und die Technologie kommerziell nutzbar zu machen. DSM verfügt über große Erfahrung in der Skalierung biotechnologischer Prozesse und über eine weitreichende globale Präsenz und Beziehungen, um die Einführung von Technologien in Schlüsselmärkten zu beschleunigen.

Zellulose-Bioethanol aus Maisresten stellt eine große Chance dar. Wenn die Technologie in den 27 bestehenden Mais-Ethanol-Anlagen von POET angewandt wird, könnte sie bis zu einer Milliarde Gallonen Bio-Ethanol aus Zellulose pro Jahr produzieren.

In einer Analyse des Renewable Fuel Standard (Standard für erneuerbare Kraftstoffe) prognostizierte die US-Umweltbehörde EPA für das Jahr 2022 eine Menge von 7,8 Milliarden Gallonen Bio-Ethanol aus Maisresten. Darüber hinaus haben das Energie- und das Landwirtschaftsministerium der USA geschätzt, dass in Amerika mehr als eine Milliarde Tonnen Biomasse zur Verfügung stehen, aus der genug Bioethanol aus Zellulose gewonnen werden könnte, um ein Drittel des Benzinverbrauchs des Landes zu ersetzen.

Über POET

POET, einer der weltweit größten Ethanolproduzenten, ist durch seinen effizienten, vertikal integrierten Produktionsansatz führend in der Bioraffinerie. Das 25 Jahre alte Unternehmen verfügt über eine Produktionskapazität von mehr als 1,6 Milliarden Gallonen Ethanol und 9 Milliarden Pfund proteinreiches Tierfutter pro Jahr in seinem Netzwerk von 27 Produktionsanlagen. POET betreibt auch eine Pilotanlage für Zellulose-Bioethanol, die Maiskolben, Blätter, Spelzen und einige Stängel als Ausgangsmaterial verwendet, und plant, das Verfahren in Emmetsburg, Iowa, zu vermarkten.

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